Klosterklänge mit Gänsehautgefühl
Rheda-Wiedenbrück (wl) “Klosterklänge” – diese Veranstaltung ist eindeutig mehr als einfach ein Konzert gewesen, sondern vielmehr Begegnung, musikalischer Hochgenuss, Essen und Trinken sowie der Grundgedanke, mit dem Erlös des abwechslungsreichen Nachittags Gutes zu tun.
Erstmals hatte das Team der Genossenschaft Kloster Wiedenbrük zu einem Konzert in die Rheda-Wiedenbrücker Stadthalle eingeladen. Es war ursprünglich geplant, dass der Erlös in die aktuellen Projekte der Genossenschaft fließen soll. Dochh dann kam der 24. Februar und schnell war man sich im Team einig, dass der Erlös den unter dem Krieg in der Ukraine leidenen Menschen zukommen soll. 50 Prozent fließen in den eigens eingerichteten Spendenfonds der Bürgerstiftung für die Flüchtlinge, den anderen Teil ehält die Aktion “Deutschland hilft”.
300 Gäste waren gekommen und lauschten den Beiträgen der Akteure. Das Duo Madline & Jay machte den Auftakt. Da die Sängerin erkrankt war, hatte sich Jay minor, der in verschiedenen Formationen unterwegs ist, Peter Kothe dazugeholt. Die beiden treten im Duo als “Zupf’n Sterich” auf. So begeisterten sie mit Geige und Gitarre und bewiesen ihre Fingerfertigkeit an den Zupfinstrumenten. Der Police-Song “Every Breath You Take” war ebenso zu hören wie eigene Stücke wie “Gute Frage” oder “Eigentlich nicht”. Oassend zum Benefizkonzert begeisterte das Duo mit “Europe” von Carlos Santana.
Thommy Großekathöfer, Pianist aus Langenberg, präsentierte eigene Arrangements in Französisch, Italienisch und Deutsch. Auch die Klassik liegt dem 24-jährigen Musiker, der gerade seine Prüfung als Konzertpianist in Köln mit einer glatten 1,0 abgelegt hat. Das zeigte er mit der Mozart Sonata no. 12.
Der Chor “The Voice Company”, der seit vorigem Sommer im Kloster probt, war als dritter Programmteil mit von der Partie. In festlichen Kleidern aus champagnerfarben und schwarz glitzernden Stoffen begeisterten die Akteure das Publikum mit Liedern, die, wie sie selber sagen, “Sonst keiner singt”. Die 28 Frauen unter der Leitung von Sandra Botor verzauberten die Gäste mit Musik von Bach bis Bowie. Ohne instrumentale Begleitung sangn sie vierstimmig das Volkslied “In einem kühlen Grunde”. Kersin Brucholger bescherte mit ihrer hohen klaren Stimme während ihres Solovortrags den Zuhörern Gänsehautmomente. Beeindruckend auch die interessante Interpretation des Rammstein-Titels “Engel”. Am Ende kamen alle Musiker zusammen auf die Bühne, um gemeinsam “Close To Me” von Ben Ketting zu spielen und zu singen. Das Publikum dankte es mit Standing Ovations.
Quelle “Die Glocke”, Dienstag, 05. April 2022
Pause im Foyer: Das Konzert genossen Irina Maglatii, Nataliya Ndabamenye, Irina Nabochuk und Khrystyna Dick.
Beim Abschlusslied wurde Kerstin Brucholder u.a. von Gittarist Jay Minor begleitet.
Zuhörerinnen aus der Ukraine sind beeindruckt
Rheda-Wiedenbrück (wl) Unter den Besuchern im Foyer waren auch vier junge Frauen, die mit einem Gläschen Prosecco anstießen. Es waren Irina Maglatii und Irina Nabochuk, die vor drei Wochen aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, sowie ihre ehemaligen Studinkolleginnen Nataliya Ndabamenye und Khrystyna Dick, die seit 15 Jahren in Rheda-Wiedenbrück leben. Über den Verein “Willkommen in Rheda-Wiedenbrück” hatten sie Freikarten erhalten. “Es ist so schön, dass wir diesen Nachmittag hier genießen können”, sind sich die beiden Ukrainerinnen einig, die mit ihren Kindern Unterschlupf bei ihren ehemaligen Studienkolleginnen gefunden haben. Sie haben ihre Heimatorte Tscherkassy und Dnipro verlassen, als die Städte noch unversehrt waren. die beiden Frauen hatten im Studium den B1-Schein in Deutsch absolviert und können sich, auch wenn es 15 HJahre her ist, ein wenig verständigen.
Nataliya Ndabamenye, die als sozialpädagogische Betreuerin beim Verein Pro Arbeit tätig ist, kümmert sich um die beiden Freundinnen, die schon jetzt gesagt haben, dass sie sich gerne auch nützlich machen möchten.
Zurück in ihre Heimat wollen sie auf jeden Fall. Beide haben ihren Ehemann dort zurücklassen müssen. Dass hier derzeit Benefizkonzerte und Spendenaktionen laufen, finden sie sehr beeindruckend und sind dafür sehr dankbar.
Die beiden Moderatoren Dorothea Weinhaold-Bartscher und Michael Rakete bedankten sich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass die ersten Klosterklänge zu einem vollen Erfolg wurden.
Was genau an Spednen zusammenkommt, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Zunächst müssen noch Unkosten für Essen und Getränke ermittelt und abgezogen werden.
Quelle “Die Glocke”, Dienstag, 05. April 2022