Erste Generalversammlung der Kloster Wiedenbrück eG
Kloster-Genossenschaft schließt das erste Jahr erfolgreich ab. Mit Rückenwind und zufriedenem Aufsichtsrat geht es weiter.
Zur ersten Generalversammlung hatte die gemeinnützige Genossenschaft Kloster Wiedenbrück eingeladen, bedingt durch die Pandemie vier Monate später als es ihre Pflicht gewesen wäre. Mit 129 stimmberechtigten Mitgliedern war die Veranstaltung in der Stadthalle gut besucht. Alle waren neugierig, was sich seit der Gründung im Januar 2020 und seit dem Erwerb der Immobilie am 30. Juni 2020 getan hat. Trotz Corona war das nicht wenig, wie Sonja Rakete vom Vorstandsteam mitteilte. Das Standesamt war für drei Monate ins Kloster umgezogen und es wurden viele glückliche Paare dort getraut. Die AWO Kita ist mit einer U3-Gruppe eingezogen. Es gibt vielseitige Angebote, Vereine nutzen den Klostergarten und die Räume für Seminare, Workshops und Versammlungen. Eine erste Lesung fand schon in 2020 statt, mehr Aktivitäten starteten 2021 mit Führungen durch das Kloster, Konzerten, einem Kindertheater, Begegnungen, Klostergesprächen, Leseabenden und vielem mehr: Im Jahr 2020 insgesamt sage und schreibe 287 Aktivitäten. 774 Mitglieder (aktuell 897) und 49 freiwillig Engagierte (aktuell 93) sorgten dafür, dass die Kloster Wiedenbrück eG mit Stolz von einem guten ersten Jahr sprechen kann. Es haben sich neun Teams gegründet, die verschiedene Bereiche von dem Garten bis hin zu den Veranstaltungen gestalten. Beim SommerBlühen konnten rund 800 Besuche gezählt werden. Jetzt freut man sich wieder auf das WinterLeuchten, das am 28. November im Garten beginnt. Im letzten Winter waren 2000 Besucher von der Idylle begeistert.
Vorstand Michael Rakete erläuterte die Finanzzahlen des ersten Jahres. Ein stattlicher Gewinn von 475.000 Euro sei zu verbuchen. Diese Zahl sei außergewöhnlich hoch, weil zu Beginn zahlreiche große Spenden geflossen sind, unter anderem für den Kauf der Klosteranlage. 23 Dauerspender unterstützen das Kloster durch kleine und große finanzielle Zuwendungen. Aber auch Eigeninitiative hilft mit bei der Finanzierung: Allein der Klosterladen hätte bereits jetzt ein Plus von 9000 Euro erwirtschaftet. Rakete beschrieb die finanzielle Lage der Genossenschaft als erfolgreich und man könne mit gutem Rückenwind weitermachen. 1739 Anteile sind bislang gezeichnet worden.
Große Aufgaben liegen vor der Kloster Wiedenbrück eG
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Heiner Wortmann betonte, dass die Genossenschaft wie ein kleines Unternehmen geführt werden müsse. Eine Bilanzsumme von rund 1 Millionen Euro für das erste Geschäftsjahr sei alles andere als Kleinkram. „Auch wenn augenscheinlich erst einmal viel Geld da ist – es liegen noch große Aufgaben vor uns. Daher bleibt das Kloster unterstützungswürdig, weil man an das Kapital herangehen muss“, erklärte Wortmann. Im Namen des Aufsichtsrates dankte er dem Vorstand für die sehr gute und konstruktive Arbeit. Alle Mitglieder hätten die Herausforderung angenommen, dieses Projekt gemeinsam anzugehen. „Wir sind alle sehr zufrieden, dass so viele Menschen begeistert mitmachen“, bedankte er sich. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Im Vorstand standen keine Wahlen an, beim Aufsichtsrat mussten turnusmäßig zwei Mitglieder neu gewählt werden. Das Los entschied und Heiner Wortmann sowie Georg Effertz schieden aus, stellten sich aber wieder zur Verfügung. Die Versammlung schenkte ihnen erneut das Vertrauen. Der Bitte, dass Theo Mettenborg als Bürgermeister zum siebten Mitglied im Aufsichtsrat gewählt wird, stimmten die Anwesenden zu. Mettenborg erklärte in einer emotionalen Ansprache, dass er seit seiner Kindheit eng mit dem Kloster verbunden sei. Es seien die Wurzeln vieler Menschen in der Stadt und deshalb sei es für ihn ein großes Geschenk, dass aus der kleinen Idee der Kloster Genossenschaft so schnell etwas so Großes geworden sei. „Wenn Menschen an etwas glauben, können sich wahre Wunder ergeben“, meinte er. Zu Gast war auch Bruder Korbinian. Er freut sich, dass es der Genossenschaft gelungen sei, aus der Blume, die die Franziskaner hinterlassen hätten, ein ganzes Blumenfeld zu machen. „Das ist für uns Franziskaner ein sehr gutes Gefühl“, meinte er. Auch wenn alles neu und anders sei, er findet das Kloster „großartig“.
Aufsichtsrat
Dr. Heiner Wortmann – Vorsitzender
Markus Hüllmann – Stellvertreter
Peter Bole
Reinhard Edeler
Georg Effertz
Theo Mettenborg
Christian Schnieder
Vorstand
Sonja Rakete – Vorsitzende
Sabine Daelen – Stellvertreterin
Michael Rakete
Bettina Windau