Insektenhotel XXL im Klostergarten
Bereit für neue Gäste: Das Insektenhotel
„Der Garten ist wirklich schön. Es gibt viele Blumen und insektenfreundliche Pflanzen, aber es fehlt das Zuhause für die Tierchen“, fand Felix Klosofski nach einer Führung durch das Kloster. Der gelernte Tischler, der als Werklehrer an der Martinschule in Rietberg arbeitet, entwirft und baut gerne mit seinem Vater Volker. So entstand schnell die Idee eines Insektenhotels für den Klostergarten.
Volker und Felix beschäftigen sich seit gut zehn Jahren mit dem Thema Insektenhotels, den Nisthilfen für Wildbienen. Sie haben eine ganze Reihe dieser Quartiere für den eigenen Garten gezimmert. Auch wenn nur 40 von rund 560 Wildbienenarten in Insektenhotels einziehen, sehen die beiden hauptsächlich Vorteile. „Der Lebensraum für die Tiere wird von Jahr zu Jahr kleiner“, sagt Felix. Steingärten vor Privathäusern und der Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft – die Insektenhotels der Klosofskis sollen ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Wildbienen sein, die im Übrigen sehr friedfertig sind. Zahlreiche Nutz- und Wildpflanzen sind von der Bestäubung durch diese Insekten abhängig.
„Es gibt viel Müll auf dem Markt“, warnt Volker vor billigen Insektenhotels aus Bau- und Supermärkten. Kunststoff und Metall dürfen nicht verbaut werden. Unbehandeltes Hartholz sichert die Witterungsbeständigkeit, alte Ziegel funktionieren als Wärmespeicher. In das Insektenhotel integrierte Lehm- und Sandflächen dienen den Bienen als Baumaterial für ihre Unterkunft.
Auch die saubere Verarbeitung ist wichtig, damit sich die Tiere nicht verletzen. Die zwischen 2 und 12 Millimeter großen Nistlöcher in Holz und Ton müssen glatt geschliffen sein. Schmirgelpapier, Rundfeile, kleine Reinigungsbürsten und ein Druckluftkompressor gehören beim Bau zum notwendigen Werkzeug. Bambus und hohle Pflanzenstängel müssen saubere Kanten haben und an einer Seite verschlossen sein.
Beim Aufstellen eines Insektenhotels sind die Ausrichtung nach Süden und der Abstand zum Boden zu beachten, denn die Tiere mögen es warm und trocken. Ab dem Frühling dient es als Brutplatz, in der kalten Jahreszeit als Unterschlupf für den Winterschlaf. Die Klosofskis wünschen der in rund 20 Arbeitsstunden entstandenen Luxusunterkunft für Wildbienen im Klostergarten möglichst viele zufriedene Gäste.
Der Klostergarten
Der denkmalgeschützte Klostergarten kann zu den Öffnungszeiten des Klosters besucht werden:
Montag bis Freitag 9-12 Uhr und 14-17 Uhr, Samstag 10-13 Uhr.
Zum SommerBlühen ab dem 05. Mai ist der Garten auch sonntags von 10-17 Uhr geöffnet.
Der Klostergarten umfasst ca. 2.500 qm. Er besteht aus einem Gartengeviert mit kreuzförmig angelegten Wegen – sie sind von Buchsbaumhecken (ca. 250 m) gesäumt. Im Mittelpunkt, einem Rondell, steht ein denkmalgeschütztes Kreuz. Weiterhin gibt es einen Laubengang, eine Rasenfläche mit Gehölzgruppen, zahlreiche Sitzplätze, ein Gartenhaus und einen Brunnen. Geprägt ist der Garten von zahlreichen alten Apfelbäumen. Im Garten sind zwei Bienenvölker beheimatet.
Ein Team von freiwillig Engagierten pflegt und bewirtschaftet den Garten.