Neue Wandbilder im Kloster Wiedenbrück
Kreativteam hat mit Nadel und Faden gemalt
Seit einigen Tagen schmücken neue Werke die Wände der historischen Flure im Kloster Wiedenbrück. Es sind keine Malereien in Acryl, Öl oder gar Fotografien, sondern es sind Arbeiten, die mit Nadel und Faden gemalt wurden. Das Team Handarbeiten hat mit viel Liebe zum Detail zehn einzigartige Wandbilder geschaffen – alle zum Thema Klostergarten. Sie zeigen u.a. das SommerBlühen und sogar einen Vollmond aus Knöpfen der Franziskanerbrüder.
Den Garten haben die Hobbyschneiderinnen ja direkt vor der Tür. Er bietet zu jeder Jahreszeiten eine Fülle an neuen Ideen. Für Vorstandsmitglied Sabine Dealen, die selber mit Hand angelegt hat, war die kleine interne Ausstellungseröffnung am Freitag, 07.07.2023 ein besonderer Moment, denn kein Motiv war zuvor geplant und nicht nach einem Foto oder einer Zeichnung gefertigt. „Wir haben unglaublich viel experimentiert, viel gelernt und haben uns gemeinsam an die Bilder gewagt, jede mit ihren Ideen und dabei ist Großes entstanden“, betonte sie bei der Vernissage. Textilien als Wandschmuck zu nehmen sei uralt, viel älter noch als Ölgemälde, weil sie zum einem eine Dämmfunktion haben aber auch Wohlfühlatmosphäre vermitteln.
Gleich im Eingang hängt das größte Bild in Blau-Grün Tönen gehalten. Es zeigt Blätter und Blüten, die an den Herbst erinnern. Die ausgeschnittenen Blüten wurden an der Nähmaschine mit verschiedenen Dekostichen umnäht und dann überwiegend per Hand auf den großen Grundstoff genäht. Der Garten im Winter ist abstrakt. In zarten, fast pudrigen Pastelltönen gehaltene ebenmäßige Quadrate erinnern an die diffusen Farben im Winter. Das Thema Sommerblühen hat das Team aufgegriffen und ein großes farbenfrohes Bild geschaffen, das an die unendliche Blühkraft des Klostergartens im Sommer erinnert. Durch unterschiedliche Stoffstrukturen wirkt es fast wie ein 3D-Bild. Aus mehr als 500 cremefarbenen einfachen Knöpfen, die die Franziskanerbrüder im Kloster hinterlassen haben, entstand der Vollmond auf blauem Untergrund. Upcycling ist ein großes Thema für das Team Handarbeiten, welches auch viele Dinge für den Klosterladen “alte küche” zum Verkauf fertigt. Das Bestreben etwas Nachhaltiges zu fertigen steht im Vordergrund und das ist hier in Perfektion gelungen. Bis Ende August bleiben die floralen Wandbilder hängen.
Das Nähatelier
Die komplett eingerichtete Schneiderei der Franziskaner diente als Atelier. Sie war noch gut bestückt mit Bändern und Stoffen, Knöpfen und Stecknadeln. Private Stoffspenden, die Stoffsammlung aus der Auflösung einer Schneidermeisterin sowie gespendete Dekorationsstoffe von Raumausstattung Neitemeier boten dem Team eine großartige Auswahl an Farben und Strukturen.
Auf dem Foto oben von links
Gisela Scharpenberg, Gabi Neitemeier, Dorothee Kohlen, Bärbel Schlepphorst, Sabine Daelen, Petra Austermann, Rita Großerohde, Christina Rakete und Maria Vorbohle. Auf dem Foto fehlen Hedi Hesse und Claudia Illigens.